Abendspaziergang im Kapuzinergarten – Ein Weg zu innerer Ruhe
Was fällt dir auf? Was berührt dich? Welche Gedanken kommen, wenn du innehältst und die Schöpfung betrachtest?
Die Natur wird zur Lehrmeisterin: Herbstblätter tanzen in der Abendbrise - nicht einfach vom Wind geschüttelt, sondern in einer anmutigen Choreographie des Moments. An einer morschen Holzstelle spriessen Pilze hervor - ein faszinierendes Zusammenspiel von Vergehen und Werden. Ein eindrückliches Bild des ewigen Kreislaufs von Werden und Vergehen. Wo etwas endet, beginnt bereits Neues. Der Garten wird zum Spiegel unseres eigenen Lebens.
In dieser besonderen Atmosphäre entfaltet sich eine Zeit der Bereicherung und inneren Fruchtbarkeit. Zwischen sorgsam gepflegten Beeten und altehrwürdigen Bäumen findet man Raum, ganz bei sich selbst und doch verbunden mit der Schöpfung zu sein. Die kleinen Wunder der Natur werden zu Fingerzeigen für die grossen Fragen des Lebens. Jedes kleine Detail – sei es ein raschelndes Blatt oder ein knorriger Ast – erzählt von den grossen Themen des Lebens. Wir erkennen: Das Aussergewöhnliche verbirgt sich oft im scheinbar Gewöhnlichen.
Was als einfacher Spaziergang beginnt, kann sich in eine spirituelle Erfahrung verwandeln. In der Begegnung mit der herbstlichen Gartenpracht erlebst du eine sanfte Erhebung des Geistes. Der Klostergarten wird zum Resonanzraum für die Melodie deiner Seele.
Wer die Hektik des Alltags für einen Moment vergessen und in eine Welt der Kontemplation eintauchen möchte, dem sei ein Besuch im Kapuzinergarten Wesemlin wärmstens empfohlen.
bruder george
(nach den Inputs von einigen Teilnehmenden)